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Auction: SW1008 - Bonds and Share Certificates of the World
Lot: 107

Stahlwerk Becker AG. Aktie über 1.000 Mark. Willich bei Krefeld, 1. Juli 1916. Gelbbraun. Unentwertet mit Couponbogen. Nr. 10733. Nicht in Suppes. VF. Im Jahre 1900 gründet August Thyssen die Krefelder Stahlwerke AG, das erste Stahlwerkes am Niederrhein. Das Werk wurde zur Keimzelle der Edelstahlaktivitäten der späteren Thyssen-Gruppe. Thyssen macht den jungen Dr. Reinhold Becker 1903 zum Direktor seines Werkes. Nach einem hohen Verlust im Jahr 1908 trennte man sich wieder. Becker jedoch zögerte nicht lange. Noch im gleichen Jahr 1908 gründete er mit zwei Brüdern die Stahlwerk Becker AG in der nahe gelegenen Stadt Willich. Beckers Erzeugnisse zeichneten sich durch die hervorragende Qualität aus. Das Unternehmen prosperierte, wuchs stetig und entwickelte zu sich zu einem der grössten Konkurrenten des Krefelder Stahlwerkes. Becker erwarb einen Grubenbetrieb in Zinnwald und baute verschiedene andere Werke. Nach dem Krieg verschlechterte sich die Geschäftslage. 1918 fusionierte Becker mit der Bochumer Bergwerks AG. 1924 verstarb Becker. Vier Jahre später erfolgte die Einstellung der Produktion mit dem Verkauf des Willicher Werkes an die Vereinigte Stahlwerke AG. Heute wird “Stahlwerk Becker”mit seinen denkmalgeschützten Bauten als Businesspark betrieben. Besonders interessant ist die bahnbrechende Entwicklung der legendären “Becker-Kanone”. 1919 verkaufte Becker die Lizenzen für diese Kanone an die Maschinenbau-AG, Seebach (Schweiz), die daraus eine Panzerabwehrkanone auf einer Radlafette machte. Die Waffe fand jedoch keinen Abnehmer und die Firma ging bankrott. Aus der Konkursmasse erwarb 1924 die Schweizerische Werkzeug-Maschinenbau AG, Oerlikon unter dem Direktor Emil Georg Bührle alle Rechte und Prototypen. Im Auftrag Mexikos und Finnlands entwickelten Oerlikon die Waffe dann weiter zur berühmten 20mm-Oerlikon-Flugabwehrkanone und vermarktete dieses Geschütz auf der ganzen Welt. Es war die am meisten produzierte Flak des Zweiten Weltkrieges. In Deutschland wurde sie als Oerlikon MG FF in Lizenz gebaut.

Estimate
SFr200 to SFr400