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Auction: SW1014 - Bonds & Share Certificates of the World
Lot: 266

Schweizerische Nationalbahn. Aktie über 500 Franken. Winterthur, 1. Februar 1876. #15521. Die Aktie des grössten Eisenbahnskandals in der Schweizer Geschichte: Gegründet wurde das Unternehmen 1875 durch Vereinigung der beiden Unternehmen Winterthur-Singen-Kreuzlingen-Bahn (siehe Los 204) und Winterthur-Zofingen-Bahn. Es beteiligten sich fast ausschliesslich an der projektierten Linie liegende Gemeinden wie Winterthur, Zofingen, Lenzburg und Baden, die sich dafür schwer verschuldeten. Die Initianten waren die beiden Winterthurer Johann Jakob Sulzer (1806-1883) Zürcher National- und Ständerat und der Stadtschreiber Theodor Ziegler (1832-1917). Die beiden waren die politischen und persönlichen Gegenspieler Alfred Eschers. Die Nationalbahn war in hohem Masse politisch motiviert und verstand sich als Konkurrenzbahn zur Nordostbahn (siehe Lose 267-269), indem kleinere Städte und ländliche Gebiete gegen die einseitig auf die Zentren ausgerichtete Bahnpolitik namentlich der Nordostbahn aufbegehrten. Der demokratischen Bewegung gegen das «System Escher» verpflichtet, schwebte ihnen eine Volksbahn, eine Schienentransversale vom Boden- bis zum Genfersee, vor, die den jeweiligen kleinregionalen Verkehrsbedürfnissen gerecht werden sollte. Geplant waren weitere Vereinigungen, u.a. mit der Tössthalbahn sowie der Bern-Luzern-Bahn. Doch bereits 1876 fand die Bahn ein klägliches Ende und fiel mit grossem Getöse zusammen. Viele Gemeinden entlang der Strecke zahlten für ihre Schulden aus diesem Debakel noch jahrzehntelang. Die Bahn wurde von der Schweizer Nordostbahn für wenig Geld übernommen. Druckunterschriften von Theodor Ziegler als Präsident der Direktion, sowie vom Thurgauer National- und Regierungsrat Dr. Stoffel als Präsident des Verwaltungsrates. Kleine Einrisse am Falz repariert. VF.

Sold for
SFr300