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Auction: SW1014 - Bonds & Share Certificates of the World
Lot: 55

Vereinigte Thüringische Salinen (vorm Glenck’sche Salien). Aktie 500 Mark, Heinrichshall, 15. Juni 1880. Nr. 0436. 1775 wurden bei der Suche nach Torf im Bruch zwischen Stotternheim und Nöde bei Erfurt salzige Quellen entdeckt. 1783 begann Carl Leopold von Beust mit Bohrungen, um an das Salzlager zu gelangen, scheiterte aber an dem sumpfigen Gelände. 1822 erhielt Hof- und Bergrat Glenck (1779-1845) die Konzession, im Herzogtum Weimar nach Salz zu bohren. Er führte die alte Bohrung von Carl Leopold von Beust bis auf 73 m Tiefe fort, stiess jedoch nur auf schwache Sole. Ergiebig wurde die Bohrung erst, nachdem man diese im Jahre 1827 bis auf 337 m Tiefe brachte. Die zu der Zeite tiefste Bohrung der Welt! 1827 wurde das erste Siedehaus gebaut, 1829 meldet Glenck brieflich an Goethe, dass er in Stotternheim den mittleren Muschelkalk durchbohrt und im Salz fündig geworden ist. (Der bergbauinteressierte Goethe setzte seinem Freund Glenck übrigens im Faust II ein literarisches Denkmal). 1846 wird in Louisenhall das erste Solebad, 1847 ein kleines Kurhaus eröffent. 1880 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Heinrichshall zum Betrieb der Salinen Heinrichshall, Louisenhall und Neuhall in Stotternheim bei Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben bei Gotha, ausserdem Fabrikation von Soda und anderen Chemikalien. Die Aktie war in Berlin und später in Leipzig bis 1936 börsennotiert.Glenk war übrigens auch der grosse Pionier der Salzproduktion in der Schweiz (Siehe dazu Los 270). EF.

Estimate
SFr150 to SFr200