Auction: SW1008 - Bonds and Share Certificates of the World
Lot: 464
Confederate States of America. 7% Cotton Loan, £100 / F 2’500, Paris, 1. June 1863. Series D. Nr. 1410. Je stärker sich im Amerikanischen Bürgerkrieg die Niederlage der Südstaaten abzeichnete, desto weniger wurde deren Währung als Zahlungsmittel akzeptiert. Auch verweigerten die europäischen Banken weitere Ausgaben von Konföderierten-Anleihen. Für die Südstaaten war es jedoch überlebenwichtig, weiterhin Zugang zu Devisen zu haben. Die Lösung für das Problem fand schliesslich der ursprünglich aus Frankfurt stammende Pariser Bankier Frédéric Erlanger. Dieser hatte sich als Schöpfer von Hochrisiko-Anleihen, besonders von Staaten aus Entwicklungsländern, eine Reputation als kreativer Banker erworben. Darüber hinaus finanzierte er später auch den zu seiner Zeit grössten Eisenbahntunnel, den Simplon-Tunnel. Seine 1863 entwickelte sog. “Ehrlanger” oder “Cotton Loan”, eine zwanzigjährige 7-Prozent Anleihe, war die einzige Konföderierten Anleihe, welche auf dem Markt noch zu einem angemessenen Preis verkauft werden konnte. Der Grund lag darin, dass die Anleihe abgesichert war durch die Lieferung von Baumwolle in den Südstaaten. Da der Marktpreis für Baumwolle vier Mal höher war, versprach diese Anleihe einen hohen Gewinn für Spekulanten, denen es gelang die Blockade durch die Nordstaaten zu durchbrechen (ein weiterer für die Südstaaten nützlicher Nebeneffekt). Die Anleihe wurde durchgängig bis zum Ende des Krieges gehandelt und stellte zuletzt die einzige Devisenquelle für die Konföderation dar. Originalsignaturen von Frédéric Emile Erlanger (1832-1911), dessen Partner in London, Johann Heinrich Schröder (1784-1883), sowie des Gesandten der Konföderation in Frankreich, John Slidell (1793-1871). VF.
Estimate
SFr400 to SFr800