Auction: SW1008 - Bonds and Share Certificates of the World
Lot: 433
Vereinigte Schweizerbahnen. Obligations-Anteil Fr. 100.-, St.Gallen, 31. März 1863. Blankette. Die Vereinigten Schweizerbahnen entstanden am 1. Mai 1857 durch die Fusion der Glatthalbahn, der Südostbahn und der Sankt Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn. Ihr Hauptsitz befand sich in St.Gallen. Die Gesellschaft plante die Rheintalbahn von Rorschach nach Chur über die Ostalpenbahn in Richtung Italien zu bauen. Bei der Gründung der VSB beteiligte sich das Pariser Bankhaus Rothschild massgeblich. Dieses strebte eine Ostalpentransversale als Verbindung zwischen den franz. Bahngesellschaften und ihren Bahnbeteiligungen in Italien und im Balkan an. Dieses Projekt unterlag jedoch später, nach Jahrzehnte-langer Diskussion, dem Projekt der Gotthardbahn. Von Winterthur und Wallisellen aus betrieben die VSB in Konkurrenz zur Schweizerischen Nordostbahn Bahnverbindungen über St. Gallen an den Bodensee und über Uster Richtung Glarus. Zum Netz der Vereinigten Schweizerbahnen gehörte auch die Toggenburgerbahn von Wil nach Ebnat und die Walenseebahn. Für das Ringnetz Winterthur-Bodensee-Sargans-Uster-Wallisellen mussten im Voralpengebiet eine Reihe von bedeutenden Kunstbauten erstellt werden. Der mit eisernen Pfeilern erbaute Sitterviadukt bei St. Gallen-Bruggen galt als Meisterleistung des Eisenbrückenbaus; der Goldacher Viadukt gehört zu den ältesten Steinbrücken der Schweiz; parallel zum Bau der Rheintalbahn begann die Rheinkorrektion. Bei Bad Ragaz entstand die grösste Eisenbahnholzbrücke der Schweiz. Für die Walenseebahn mussten überaus viele Tunnels erstellt werden. 1902 war die VSB mit einer Streckenlänge von 269 km einer der fünf grossen Gesellschaften, welche verstaatlicht und in die Schweizerischen Bundesbahnen überführt wurden. Eines der wichtigsten und zugleich seltensten Schweizer Eisenbahnpapiere. Seit Jahrzehnten nur zwei Stücke bekannt, R11. EF.
Estimate
SFr1,500 to SFr2,000