Auction: 16018 - Bonds and Share Certificates of the World
Lot: 1107
(x) Internationale Gesellschaft für chemische Unternehmungen (I.G.Chemie). Stamm-Aktie Fr. 500. Basel, 20. Februar, blau, #063165, mit Druckunterschriften des IG Farben Vorstands, Hermann Schmitz und den Basler Banker Eduard Greutert. Diese Gesellschaft war das Zentrum der Interhandel-Affäre, einer der grössten internationalen Wirtschaftsaffären des 20. Jahrhunderts, welche die Geschicke der IG Farben-Töchter wie BASF, Bayer, Hoechst und Wacker, aber auch der heutigen Grossbank UBS nachhaltig beeinflusste. Diese volleingezahlte blaue Stammaktie wurde u.W. noch nie angeboten. EF
Der deutsche IG Farben-Konzern war 1925 das größte Chemieunternehmen der Welt. Auf Initiative des IG Farben Vorstands, Hermann Schmitz (1881-1960), wurde 1928 in Basel diese "IG Chemie, Internationale Gesellschaft für Chemische Unternehmung AG" mit Hilfe der durch die deutsche Metallgesellschaft dominierte Basler Bank Ed. Greutert & Cie (heute Baumann & Cie) gegründet. Diese Schweizer IG Chemie übernahm zentrale Teile der internationalen IG Farben-Tochtergesellschaften, insbesondere in den USA die GAF General Aniline & Film Corporation. 1929 wurde das Aktienkapital der IG Chemie, Basel von Fr. 20 Mio. auf Fr. 290 Mio. erhöht. Damit wurde die Gesellschaft über Nacht zur bei weitem kapitalstärksten Gesellschaft der Schweiz. Die Vereinigten Staaten jedoch anerkannten die 1940 durchgeführte legale Trennung der deutschen IG Farben und der schweizerischen IG Chemie nicht und beschlagnahmten sofort nach Kriegseintritt 1942 die - ihrer Meinung nach - deutsche GAF (General Aniline & Film Corporation). Daraus entwickelte der langjährige Interhandel-Rechtstreit, der erst 1980 gelöst wurde.
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Estimate
£500 to £800